Der Verlust der Nacht durch Lichtverschmutzung
VIIRS-Aufnahme von Mitteleuropa
Oft stehen Astronomen und Nightscape-Fotografen vor dem Problem Orte zu finden, die noch nicht so stark von dem Licht der Städte und Ortschaften, vor allem in Ballungsräumen, überstrahlt werden. Der orangefarbene Lichtkegel der noch häufig verwendeten Natriumdampf-Lampen strahlt weit in den dunklen Nachthimmel und "verschmutzt" die Sicht auf die Himmelskörper. Auch der vergleichsweise kostengünstige Betrieb von LED zur Beleuchtung von Straßen und Gärten oder Leuchtreklame führt zu immer mehr Licht bis hin zum Verlust der Nacht. So kann künstliches Licht den Anblick des Sternhimmels behindern oder gar unmöglich machen.
Lichtverschmutzung durch Straßenbeleuchtung und Signallichter der Windkraftanlagen im Bereich der Volkssternwarte Langwedel
Maßnahmen zur Begrenzung der Lichtverschmutzung dienen nicht nur den Astronomen, denn die Aufhellung des Nachthimmels hat auch direkte Konsequenzen für Mensch und Natur:
- Tagaktive Tiere sowie Menschen brauchen die Dunkelheit zum Schlafen, Entspannen und Regenerieren
- Nachtaktive Tiere brauchen sie für die Nahrungssuche und manche (z. B. Glühwürmchen) sogar für die Fortpflanzung
- Pflanzen benötigen den Rhythmus für die Photosynthese
Die Fachgruppe DARK SKY der Vereinigung der Sternfreunde hat sich mit der Initiative gegen Lichtverschmutzung das Ziel gesetzt, über die Problematik aufzuklären sowie Denkanstöße zu geben, wie wir den Blick auf den nächtlichen Sternhimmel verbessern können, ohne dabei auf Komfort oder Sicherheit verzichten zu müssen.