Asteroidengürtel
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam die Vermutung auf, dass es in der „Lücke“ zwischen den Planeten Mars und Jupiter einen weiteren Planeten geben müsste. Nach der damals gebräuchlichen Titius-Bode Reihe musste dort ein noch unbekannter Planet die Sonne umrunden. Hierzu wurde im Jahre 1800 auf dem zweiten Astronomenkongress die sogenannte "Himmelspolizey" gegründet. Initiatoren dieser Gründung waren der Astronom Franz Xaver von Zach und der Amateurastronom Johann Hieronymus Schröter aus Lilienthal. In der Neujahrsnacht des 1. Januar 1801 glaubte Giuseppe Piazzi mit (1) Ceres diesen neuen Planeten gefunden zu haben. Bereits 1802 entdeckte aber Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen den Planetoiden (2) Pallas. 1804 folgte (3) Juno von Karl Ludwig Harding in Lilienthal. Dort, wo Anfang des 19. Jahrhunderts im Amtsgarten von Johann Hieronymus Schroeter dem dortigen Oberamtmann und leidenschaftlichen Astronomen die größte Sternwarte des europäischen Kontinents stand! Der Nachbau des damaligen großen Teleskops, das Telescopium, steht heute gegenüber des ehemaligen Lokals "Borgfelder Landhaus" am südlichen Ortseingang von Lilienthal. Schließlich wurde 1807 (4) Vesta ebenfalls wieder von Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen entdeckt! Schnell wurde klar, dass es sich gänzlich um andere Himmelskörper handelt als Planeten. Es entstand der Begriff Planetoid. Bis zum Jahre 2017 waren mehr als 650.000 Planetoiden im Hauptgürtel bekannt!
Zunächst nahm man an, dass es sich um einen ehemals zerstörten Planeten handeln würde. Das wurde aber wieder schnell verworfen, als sich rausstellte, dass die Gesamtmasse aller Planetoiden zusammen gerade mal 5% der Masse des Erdmondes entspricht. Die heutige Entstehungstheorie besagt, dass sich hier wegen der großen Schwerkraft des Jupiter gar nicht erst ein Planet gebildet hat.
Mittlerweile ist (1) Ceres nach der neuen Definition der Planeten aus dem Jahre 2006 zu einem sogenannten Zwergplaneten hochgestuft worden.
Zwergplanet (1) Ceres fotografiert von der Raumsonde Dawn / Quelle Wikipedia