Startrail-Aufnahmen
(Strichspuraufnahmen mit stehender Kamera)
Wenn man die
Schönheit der Natur oder Architektur mit dem Lauf der Gestirne verbinden
möchte, wählt man diese einfachste Form der Astrofotografie. Hierzu wird die
Kamera, die mit einem relativ kurzen Objektiv (z.B. 28mm) bestückt wird, auf
ein stabiles Stativ befestigt. Ein Kugelkopf ist hierbei sehr hilfreich, da man
dann die Kamera im Quer- und Hochkantformat ausrichten kann. Eine Wasserwaage
auf oder in der Kamera wäre das i-Tüpfelchen! Bei mittlerer Blende geht man nun
daran ein günstiges Vordergrundmotiv (z.B. eine Mühle) zu suchen und richtet
seine Kamera entsprechend aus. Die Qualität der Aufnahmen kann bei dieser Art
der Fotografie ruhig auf JPG eingestellt werden. Rein theoretisch kann man nun
mit dem Selbstauslöser der Kamera ausreichend viele Aufnahmen machen bis man
für sich ausreichend lange Sternstrichspuren hat. Eleganter ist es, mit Hilfe
eines Timer-Auslösers die Aufnahmen machen zu lassen! Mit diesem Gerät kann man
die Anzahl der Aufnahmen, den Intervall (Zeit zwischen den einzelnen Aufnahmen)
und die Belichtungszeit einstellen. Drückt man dann auf die Starttaste und hat
die Kamera vorher auf „M“ gestellt, kann man nebenbei den Sternhimmel genießen
während die Kamera mit Hilfe des Timers ihr Aufnahmeprogramm durchzieht.
Natürlich sind dann der Autofokus und die Bildstabilisierung am Objektiv oder
Kamera abgeschaltet! Sollte der Vordergrund auf den Aufnahmen nicht ausreichend
ausgeleuchtet sein, kann man diesen noch mit 5 bis 6 Aufnahmen separat
belichten und gegebenenfalls mit einer Taschenlampe ausleuchten. In der kalten
Jahreszeit macht es Sinn nicht nur einen Akku mitzunehmen. Die Ersatzakkus
sollten dann in der Hosentasche aufbewahrt werden, damit sie sich nicht in der
Fototasche schon vorher entleeren! In der Praxis hat es sich bewährt etwa 80
bis 100 Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 30 Sekunden und einer ISO von
etwa 800 zu machen, damit der Effekt der Sternstrichspuren deutlich
hervortritt. Dies ist natürlich immer abhängig davon wie aufgehellt der Himmel
gerade ist.
Hat man nun seine
Aufnahmen „im Kasten“, geht es an die Arbeit am PC. Natürlich kann man die
dutzenden Aufnahmen mit Hilfe von Photoshop oder Photoshop Elements übereinanderlegen
und mit Hilfe von Ebenen verarbeiten. Bei der Menge von Aufnahmen wird es aber
schnell zur Sisyphusarbeit dies zu tun. Komfortabler geht dies mit der Software
Startrails, die es als Freeware im Internet zum Download gibt. Hiermit kann man
seine Aufnahmen laden und lässt sie zu einem Bild verarbeiten. Den letzten
Schliff kann man dann mit Photoshop oder Photoshop Elements machen. Hat man den
Vordergrund separat belichtet, muss dieser dann natürlich noch mit Hilfe von
Phtoshop in das Ergebnisbild der Startrails eingearbeitet werden! Zusammenfassend
hier nochmal eine Liste, was man für solch eine Aktion in seine Fototasche
packen sollte:
1.
Kompaktkamera mit möglicher Einstellung „M“ und
Abschaltung des Autofokus oder digitale Spiegelreflexkamera
2.
Objektiv mit relativ kurzer Brennweite (z.B.
28mm)
3.
Programmierbarer Timer-Auslöser
4.
Stabiles Stativ
5.
Kugelkopf
6.
Ersatzakkus
7.
Taschenlampe
Viel Erfolg bei der nächsten Startrail-Fotosession!