Saturn fotografiert von Raumsonde Cassini / Quelle Wikipedia
Saturn am 25.5.2017 im Amateurteleskop / © Andreas Kaczmarek
Saturn
Mit einem Äquatordurchmesser von 120.500 Kilometer ist Saturn nach Jupiter der zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems. Auch er gehört zur Gruppe der Gasplaneten und besteht zu 96% aus Wasserstoff. Seine Dichte beträgt nur 0,687 g/qcm und ist somit geringer als Wasser. Wenn man also einen riesigen Ozean hätte, würde Saturn darin schwimmen können!
Er ist mit einer mittleren Entfernung von 1,43 Milliarden Kilometer der mit dem bloßem Auge gewöhnlich weitest entfernte einfach sichtbare Planet unseres Sonnensystems und deswegen seit der Antike bekannt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er 29 Jahre und 166 Tage (Saturnjahr). Er ist benannt nach dem römischen Gott des Reichtums und der Ernte.
Auch er dreht sich mit nur 10 Stunden und 33 Minuten für seine Größe sehr schnell, wodurch sein Poldurchmesser um rund 11.000 Kilometer geringer ist als sein Äquatordurchmesser! Die schnelle Rotation hat zur Folge, dass auch seine Wolkenschicht in Streifen gezogen wird, die allerdings nicht so auffällig sind wie bei Jupiter. Auffälligste Struktur in seiner Wolkenschicht ist ein helleres Äquatorialband, welches bereits mit einem Amateurteleskop beobachtet werden kann. Was den Saturn zum Star unter den Planeten macht ist allerdings sein deutlich sichtbarer Ring, der schon im kleinsten Teleskop zu sehen ist! Je nach Stellung der Polachse zur Erde schauen wir mal auf die Kante des Ringsystems und manchmal von schräg oben bzw. unten auf das Ringsystem. Entdeckt wurde das Ringsystem 1610 von Galileo Galilei, der es aber zunächst als sogenannte „Henkel“ beschrieb. Erst 45 Jahre später deutete es Christiaan Huygens korrekt als Ringsystem. Die rund 100.000 Einzelringe beginnen 7.000 Kilometer über der Wolkenoberfläche und enden etwa in 960.000 Kilometer Entfernung! Im Jahre 2009 wurde mit dem Spitzer-Weltraumteleskop der größte Ring des Saturnsystems entdeckt. Er hat einen Durchmesser von 32,6 Millionen Kilometer und einen Innendurchmesser von 12 Millionen Kilometer! Die Quelle dieses Rings ist der Saturnmond Phoebe, der sehr vielen Einschlägen von Meteoriten ausgesetzt ist. Wegen der geringen Schwerkraft dieses Mondes verteilen sich die herausgeschlagenen Teilchen auf seiner Umlaufbahn. Diese Teilchen sollen auch die Ursache für die einseitige Schwarzfärbung des Saturnmondes Iapetus sein, der sich teilweise durch diese Teilchenwolke bewegt.
Künstlerische Darstellung des Phoeberings / Quelle NASA/JPL-Caltech
Bis Mai 2023 waren 146 Monde bekannt, wovon mit einem Durchmesser von 5150 Kilometer der Titan der größte ist und als einziger Mond des Sonnensystems eine dichte Atmosphäre hat. Im Jahre 2005 landete die Sonde Huygens, die Huckepack auf der Sonde Cassini zum Saturn geflogen war, auf seiner Oberfläche und übermittelte Aufnahmen von einer Welt, die mit ihren Flüssen und Seen stark an irdische Landschaften erinnerte! Dass dies möglich wurde, beruhte auch auf eine erfolgreiche Beobachtung der Bedeckung des Sterns 28-Sagittarii durch den Saturnmond Titan auf der damaligen Sternwarte Langwedel!