Astrofotografie
Schaut man mit Muße und einem Fernglas oder einem Teleskop bewaffnet an einem der seltenen dunklen Orte in den Sternenhimmel, so staunt man über die scheinbar unzählbare Menge von Sternen. Weiß man um den Ort bestimmter Objekte, wie Galaxien und Nebel und richtet das Teleskop hierauf aus, so sieht man die Objekte weißgrau - also meist ohne Farbe. Der Grund hierfür ist die geringe Farbinformation der Objekte und die mangelnde Fähigkeit des Auges, Farbe am Sternhimmel kumulieren zu können. Letzteres kann aber die fotografische Technik. So erblühen besonders die unscheinbaren, weißgrauen nebligen Objekte nach längeren Belichtungszeiten und der computertechnischen Nachbearbeitung zu farbenprächtigen Wundern unseres Universums. Die Farben geben auch Auskunft über die chemische Zusammensetzung eines Objektes.
Die Astrofotografie ist daher die hohe Kunst der Himmelsbeobachtung und das mühevoll bearbeitete Bild der Lohn für stundenlanges Ausharren in Dunkelheit und Kälte. Diese Seite soll Ihnen, lieber Besucher, einige besonders eindrucksvoll "in Szene gesetzte" Himmelsobjekte zeigen und Ihnen ein wenig von unserer Begeisterung über die Wunder des Weltalls vermitteln.
Sonne
Das Zentralgestirn unseres Sonnensystems in 149 Millionen Kilometer Entfernung. Sie hat einen 11-jährigen Aktivitätszyklus, den man sehr schön anhand der Anzahl ihrer sichtbaren Sonnenflecken beobachten kann. Spannend ist es auch im Licht der H-Alpha Linie ihre Protuberanzen „unter die Lupe" zu nehmen!
Mond
Als die Erde vor etwa 4 Milliarden Jahren von einem marsgroßen Himmelskörper getroffen wurde, entstand aus den Trümmern, die sich in einem Ring um die noch glühende Erde gebildet hatte der Mond. Mit seiner Gravitation sorgt er unter anderem für Ebbe und Flut an unseren Küsten. Hat man einmal seine Krater in einem Teleskop gesehen, ist man mit dem „Astrovirus“ infiziert!
Planeten
Der große rote Fleck auf Jupiter, die Ringe des Saturn oder die Phasen unseres inneren Nachbarplaneten Venus. Diese und vier weitere spannende Planeten warten in unserem Sonnensystem auf ihre „Entdeckung“
Kometen
„Schmutzige Schneebälle“, die nur wenige Kilometer Durchmesser haben, aber wenn sie in die Nähe der Sonne kommen mit ihrer Koma und ihrem Schweif ein imposantes himmlisches Schauspiel bieten! Bekanntester Kandidat ist der Komet Halley, der aber erst im Jahre 2061 wieder in die Nähe der Sonne kommen wird
Doppelsterne
Sonnen, die sich gegenseitig umkreisen?
Ein Phänomen nicht nur aus Star Wars Filmen! Ein sehr bekanntes und hübsches
Beispiel ist der Stern Albireo, dessen Komponenten orangerot und blau leuchten.
Und sie sind nicht selten: Über die Hälfte der Sterne unserer Milchstraße sollen
Mitglieder von Doppel- oder Mehrfachsystemen sein!
Offene Haufen
Eine Anhäufung von Dutzenden bis Tausenden Sternen, die gemeinsam aus einer riesigen Molekülwolke entstanden sind. Zunächst wandern sie noch gemeinsam um das Zentrum unserer Milchstraße, bis sie sich irgendwann auflösen und nicht mehr als solches erkannt werden können. Sehenswert sind hier die Plejaden
Galaktische Nebel
Der zusammenfassende Begriff für
Reflexionsnebel, Emissionsnebel und Supernovareste. Gas- und Staubwolken, die
das Werden und Vergehen von Sternen symbolisieren. Bekanntes Beispiel ist der
große Orionnebel unterhalb der Gürtelsterne des Himmelsjägers Orion. Eine
sogenannte Sternenwiege, wo heute noch hunderte neue Sterne entstehen!
Planetarische Nebel
Sterne, die maximal die doppelte Sonnenmasse haben, werden an ihrem
Lebensende zu roten Riesen und fallen schließlich zu einem sogenannten weißen
Zwerg mit einer sehr hohen Oberflächentemperatur zusammen. Die zuvor
abgestoßene Gashülle wird dann von ultravioletten Photonen ionisiert. Ein
planetarischer Nebel wird für einige zehntausende Jahre sichtbar. Im Verhältnis
zur Lebensdauer eines sonnenähnlichen Sterns (mehrere Milliarden Jahre)
ziemlich kurz. Ihr meist kleines, rundes Scheibchen hat ihnen den Namen
gegeben, da frühere Beobachter annahmen Planetenscheibchen zu sehen. So können
wir im Sternbild Leier gerade den Ringnebel beobachten
Kugelsternhaufen
Hierbei handelt es sich um enge, kugelförmige Ansammlungen von
typischerweise einigen 100.000 Sternen, die gravitativ gebunden sind. Sie
bewegen sich in weitläufigen Bahnen um ihre Muttergalaxie und bestehen meist
aus roten, alten Sternen, was sie grundlegend von offenen Sternhaufen
unterscheidet. Auf der Nordhalbkugel der Erde finden wir im Sternbild Herkules
den bekannten Kugelsternhaufen M 13
Galaxien
„Welteninseln“,
die aus Milliarden Sternen bestehen, die sich in Bahnen um das Zentrum dieser
„Inseln“ bewegen. Die nächste große Nachbargalaxie finden wir 2,5 Millionen
Lichtjahre im Sternbild Andromeda; auch Andromedanebel genannt. Das am
weitesten entfernte Objekt, welches man noch mit bloßem Auge erkennen kann. Die
fernsten Objekte dieser Art haben ihr Licht vor Milliarden Jahren zu uns
geschickt!